Husten, Schnupfen, Heiserkeit – die Erkältungswelle hat Deutschland fest im Griff. Ungewöhnlich früh im Jahresverlauf treten vermehrt akute Atemwegsinfekte auf. Experten vermuten, dass die Infektionsschutzmaßnahmen der vergangenen Monate eine Rolle spielen könnten. Wer vorbeugen möchte, sollte jetzt sein Immunsystem gezielt stärken. Das Spurenelement Zink kann hier neben weiteren, allgemeinen Maßnahmen einen wichtigen Beitrag leisten. Denn was viele nicht wissen: Ein geschwächtes Immunsystem kann Folge eines Zinkmangels sein.
Infektionsschutzmaßnahmen bremsten auch Erkältungsviren aus
Lockdown und AHA-Regeln (Abstand halten, Hygiene beachten, im Alltag Maske tragen) – die Infektionsschutzmaßnahmen der vergangenen Monate haben nicht nur das Coronavirus in Schach gehalten. Auch die gewöhnlichen Grippe- und Erkältungsviren hatten es schwer. Dementsprechend fiel auch die sonst übliche Grippe- und Erkältungssaison im letzten Herbst und Winter fast vollständig aus.
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Lockerungen erfreuen die Menschen – und die Erkältungsviren
Doch mittlerweile sieht die Lage anders aus: Die Hausarztpraxen füllen sich, eine hohe Zahl an akuten Atemwegsinfektionen ist zu verzeichnen – und das zu einem früheren Zeitpunkt als sonst üblich.
Als mögliche Ursachen führen Experten die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung und die jetzt einsetzenden Lockerungen an.
„Nachholeffekt“ bei Kindern aufgrund des fehlenden Trainings des Immunsystems in den vergangenen Monaten: Durch Lockdown und AHA-Regeln sind Kinder kaum in Kontakt mit Krankheitserregern gekommen – der Trainingseffekt für das Immunsystem blieb also aus. Dies spielt insbesondere in Bezug auf den noch nicht vollständig ausgebildeten Immunschutz bei den jüngeren Altersgruppen eine Rolle. Daher ist es nicht verwunderlich, dass gerade bei den 0- bis 14-Jährigen ein deutlicher Anstieg an Atemwegsinfektionen zu verzeichnen ist. Experten sprechen hier von einem sogenannten „Nachholeffekt“.
Maske weg und endlich wieder unter Leute? Erhöhtes Risiko für Tröpfcheninfektion: Die Maske fällt vielerorts, die Menschen treffen sich wieder vermehrt – das Übertragungsrisiko von Erkältungsviren per Tröpfcheninfektion beim Sprechen, Niesen und Husten steigt.
Zurück in Bus, Bahn und Tram – Kontaktinfektionen treten häufiger auf:
Viele treten nun wieder in öffentlichen Verkehrsmitteln den Weg zur Arbeit an. Auch zum Treffen mit Freunden oder dem Besuch von Museen o.ä. werden wieder vermehrt Bus, Bahn oder Tram genutzt. Hier können Erkältungsviren zum Beispiel über Griffe oder andere Oberflächen übertragen werden. Das Gleiche gilt natürlich auch im Supermarkt beim Schieben des Einkaufswagens – während der Pandemie war das Desinfektionsmittel ein ständiger Begleiter, jetzt gerät auch diese Schutzmaßnahme bei vielen zunehmend in den Hintergrund.
Zink: Funktionen im Körper
Das Spurenelement ist unter anderem mitverantwortlich für:
ein starkes Immunsystem
gesunde Haut
volles Haar
kräftige Fingernägel
die Fruchtbarkeit, v. a. bei Männern
eine gute Wundheilung
die Regulation des Blutzuckers
Schnupfen, Husten, Heiserkeit? Besser nicht!
Unbestritten ist: Auch eine „einfache“ Erkältung ist mehr als lästig und die Symptome können äußert unangenehm sein. Zudem reagiert die Öffentlichkeit derzeit besonders sensibel auf Erkältungsanzeichen. Schnell herrscht hier Alarmstufe rot – auch, wenn es „nur“ ein harmloser Atemwegsinfekt ist.
Umso wichtiger ist es vorzubeugen und jetzt frühzeitig etwas für eine starke Abwehr zu tun.
Jetzt das Immunsystem stärken
Wichtige Basismaßnahmen für ein schlagkräftiges Immunsystem sind ausreichend Schlaf, regelmäßige Bewegung und ein vernünftiger Umgang mit Stress.
Auch eine ausgewogene Ernährung ist in puncto Immunstärkung wichtig. Was viele aber nicht wissen: Nicht nur der „Klassiker“ Vitamin C (z. B. in Zitrusfrüchten, Sanddorn, Paprika) spielt hier eine wichtige Rolle, auch eine gute Versorgung mit dem Spurenelement Zink ist für die Funktion unseres Immunsystems von entscheidender Bedeutung. Tatsächlich ist Zink an zahlreichen Prozessen im Körper beteiligt und eng mit der sogenannten Immunantwort verbunden.
Eine schwache Abwehr kann daher ein Anzeichen für Zinkmangel sein – neben Müdigkeit, Abgeschlagenheit sowie Haarausfall oder brüchigen Fingernägeln.
Wer also etwas für seine Abwehrkräfte tun möchte, sollte neben allgemeinen Maßnahmen zur Stärkung des Immunsystems auch auf eine zinkreiche Ernährung setzen.
Zu den wichtigsten Zinklieferanten zählen zum Beispiel:
Mitunter kann auch die Zufuhr von Zink über geeignete Zink-Präparate aus der Apotheke in Frage kommen. Sprechen Sie dazu mit Ihrem Arzt oder Apotheker.
Immunsystem stärken: Tipps
1 / 6
Sich regelmäßig bewegen
Bewegung hält das Immunsystem auf Trab. Wer drei- bis fünfmal pro Woche so trainiert, dass er es als angenehm empfindet, aktiviert die Immunzellen im Körper. Auf diese Weise wird das körpereigene Abwehrsystem gestärkt. Zusätzlich vertreibt Sport Stress. Denn beim Trainieren werden Stresshormone (z.B. Cortisol) abgebaut und Glückshormone (z.B. Endorphine) ausgeschüttet. Auch das ist gut für das Immunsystem. Besonders effektiv sind Sportarten, die die Ausdauer trainieren – beispielsweise Joggen, Walken oder Radfahren.
Wichtig:
Allzu intensiver Sport kann die Abwehrkräfte schwächen! So kommt es rascher zu Infekten. Zusätzlich gehen beim Schwitzen wichtige Mineralstoffe verloren – darunter auch Zink, das wichtig für ein starkes Immunsystem ist. Das erklärt, warum gerade Leistungssportler häufiger an Infektionen der oberen Atemwege und der Harnwege leiden. Geben Sie Ihrem Körper daher nach dem Sport immer ausreichend Zeit, sich zu erholen.
2 / 6
Sich ausgewogen ernähren
Wenn unserem Körper Nährstoffe fehlen, leidet auch unser Immunsystem. Daher ist eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten sehr wichtig. Eine besonders wichtige Rolle für unsere Abwehr spielt neben Vitamin C auch Zink. Denn das Spurenelement ist an zahlreichen Immunreaktionen beteiligt. Achten Sie daher neben einer allgemein ausgewogenen Ernährung vor allem auf eine ausreichende Zinkzufuhr. Reichlich Zink steckt beispielsweise in Schalentieren wie Austern sowie in Innereien, rotem Fleisch und Hülsenfrüchten. Zusätzlich können auch spezielle Zink-Präparate aus der Apotheke helfen, die Versorgung zu verbessern.
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Ausreichend schlafen
Eine weitere wichtige Säule für ein schlagkräftiges Immunsystem ist erholsamer Schlaf. Denn Forscher haben herausgefunden: Wer nachts sechs Stunden oder weniger schläft, erkältet sich viermal so häufig wie Personen, die länger schlafen. Welche Prozesse genau dabei ablaufen, ist bislang noch nicht vollständig erforscht. Bekannt ist allerdings, dass der Körper im Schlaf verschiedene „Aufräumarbeiten“ leistet und sich dabei auch die Abwehrkräfte sozusagen neu „aufstellen“.
Gut zu wissen:
Für die meisten Menschen sind etwa sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht ideal.
5 / 6
Stress reduzieren
Dauerstress ist Gift für unser Immunsystem. Denn wenn wir ständig unter Strom stehen, schüttet der Körper vermehrt das Stresshormon Cortisol aus, das die Abwehrreaktion unterdrückt. Unter anderem sinkt dann die Zahl der Immunzellen im Blut. Außerdem sind die Killerzellen, die körperfremde Viren und Bakterien abwehren, weniger aktiv. Zusätzlich kommt es bei Dauerstress eher zu einem Zinkmangel, der sich ebenfalls negativ auf unser Immunsystem auswirken kann. Achten Sie daher auf bewusste Auszeiten im Alltag. Dabei können auch Entspannungsmethoden wie Yoga und Tai Chi oder autogenes Training und die progressive Muskelentspannung nach Jacobson helfen.
6 / 6
Regelmäßig in die Sauna gehen
Regelmäßige Saunabesuche kurbeln das Immunsystem an, indem sie die Wärmeregulation des Körpers verbessern. Dadurch kühlt der Körper im Sommer leichter ab und kühlt im Winter nicht so schnell aus. Wichtig ist dabei der Wechsel aus heißer Sauna und kalter Dusche. Ein zusätzlicher Effekt auf das Immunsystem: In der Sauna steigt die Temperatur im Inneren unseres Körpers um bis zu 1,5 Grad an. Das ist für unseren Körper ein Warnsignal und regt unser Immunsystem dazu an, Krankheitserreger abzuwehren. Auf diese Weise können regelmäßige Saunagänge helfen, Erkältungen vorzubeugen.
Gut zu wissen:
Experten raten, auch im Sommer in die Sauna zu gehen. Denn wichtig ist offenbar vor allem der Gewöhnungseffekt beim Saunieren. Dieser ist nur gegeben, wenn man wirklich regelmäßig geht - und nicht nur im Winter.
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